Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Streitschlichter

»Ein Weg, einen Konflikt zu lösen, ist, ihn zusammen zu überwinden. So wird er aus dem Weg geräumt.«

nach Joachim Panten

Gewaltprävention

In den Klassenzimmern, auf dem Pausenhof und auf dem Heimweg nimmt die Gewalt unter den Kindern zu. Handgreiflichkeiten und Streitigkeiten können am besten verhindert oder sinnvoll gelöst werden, wenn die Schüler selbst Verantwortung übernehmen.

Konfliktlotsen an unserer Schule

Im Schuljahr 2005/06 begann an unserer Schule ein Projekt, in dem Kinder zu Konfliktlotsen ausgebildet werden. 38 Schüler und Schülerinnen der 3. und 4. Jahrgangsstufe meldeten sich dafür freiwillig. Im Schuljahr 2006/07 werden 30 Kinder der 3. Jahrgangstufe ausgebildet, um die abgegangenen Viertklässler zu ersetzen. Die institutionalisierte Schlichtung, die in einem mehrwöchigen Trainingsprogramm von Erziehungsmediatorinnen fachlich eingeübt wird, verbessert nachhaltig das Schulklima. In mehreren Unterrichtseinheiten wird durch Gruppenarbeit, Partnerarbeit und Rollenspiele eine aktive Mitarbeit aller beteiligten Schüler gewährleistet.

Auch in den folgenden Schuljahren zeigen zahlreiche Dritt- und Viertklasskinder großes Interesse und lassen sich zu Konfliktlotsen ausbilden.

Ziel der Ausbildung

Das Ziel der Ausbildung ist die weitgehend selbstständige Lösung von Konflikten. Dabei wird zwischen den Streitenden eine Brücke (Friedensbrücke) gebaut, auf der sie sich entgegenkommen. Dies wird von den Konfliktlotsen unterstützt und begleitet. Die Inhalte der Ausbildung repräsentieren für die Konfliktschlichtung wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten, wie Zuhören, Paraphrasieren, Gefühle erkennen, Konfliktgegenstände und Lösungsmöglichkeiten kennen, den Mediationsablauf beherrschen und mit einem Partner im Schlichtungsgespräch zusammenarbeiten.

Aktive Unterstützung der Konfliktlotsen

Die Konfliktlotsen bleiben als Schlichter neutral, achten auf die Einhaltung der Regeln, hören den Parteien zu, wahren die Vertraulichkeit und stellen Fragen, um Lösungen zu finden. Die ausgebildeten Konfliktlotsen haben zwei Lehrkräfte und weiterhin die Erziehungsmediatorinnen als Ansprechpartner. Gemeinsam wird ein Dienstplan für die Pausen erstellt, der für alle sichtbar an der Glastür des Streitschlichterraumes aushängt.

Kontakt zu Konfliktlotsen

Die Konfliktlotsen werden in der Regel auf Anfrage tätig. Die Streitenden kommen auf sie zu oder die Schlichtung wird von Mitschülern beziehungsweise Lehrern empfohlen. Die Streitenden müssen grundsätzlich zu einer Schlichtung bereit sein. Die Konfliktlotsen arbeiten zu zweit in Teams. Sie halten sich während ihres Dienstes im Pausenhof auf und sind für alle an ihren gelben Trikots und ihren Schlichterausweisen zu erkennen. Wenn Schlichter mit Streitenden ins Haus wollen, melden sie sich bei der Pausenaufsicht ab. Eine Viertelstunde nach Pausenende müssen Schlichter und Streitende wieder in ihren Klassenzimmern sein. Falls die Schlichtung noch nicht beendet ist, wird ein Termin zur Fortsetzung vereinbart. Die Schlichter übernehmen keine Aufgaben der Pausenaufsichten. Um das Klassenklima nicht zu belasten und die Konfliktlotsen nicht in Gewissenskonflikte zu bringen, sollte eine Schlichtung mit Kindern der eigenen Klasse vermieden werden, beziehungsweise erst nach Rücksprache mit den Konfliktlotsen stattfinden.

Erwerben von Sozialkompetenz

Sowohl die Konfliktlotsen als auch alle anderen Kinder der Schule können im gegenseitigen Miteinander soziale Kompetenzen erwerben, die den Umgang mit Gleichaltrigen erleichtern. Schüler, die anderen beim Lösen von Konflikten erfolgreich helfen, kommen auch mit ihren eigenen Streitigkeiten besser zurecht. Die Lehrkräfte werden von kleineren Alltagskonflikten der Kinder entlastet.